
Stillstand. Kein Wind. Die Sonne sinkt langsam, der Busch schweigt. Plötzlich flackert Bewegung im Halbschatten: ein kräftiger Kater – aufmerksam, geduckt, bereit. Kein anderes Wild wirkt so präsent, so kontrolliert in seiner Umgebung.
Die Löwenjagd in Afrika gehört zu den intensivsten Formen der Großwildjagd. Sie verlangt Disziplin, Erfahrung – und die Fähigkeit, den Moment zu erkennen, bevor es zu spät ist. Denn der Löwe gibt selten eine zweite Chance.
Die Jagd auf einen freilebenden Löwen ist geprägt von Nähe, Unsicherheit und Respekt. Anders als viele vermuten, ist der Löwe nicht leicht zu erlegen – im Gegenteil. Er erscheint nicht oft. Und wenn, dann schnell.
Anspruchsvolle Pirsch- oder Ansitzjagd, häufig in der Dämmerung oder Nacht
Unberechenbares Verhalten, besonders bei alten Einzelgängern (Nomaden)
Starke emotionale Komponente, weil der Löwe uns auf Augenhöhe begegnet
Trophäenjagd mit Verantwortung, da jede Entscheidung bewusst getroffen werden muss
Löwenjagd in Afrika ist keine schnelle Jagd – sondern eine, die Geduld, ethisches Handeln und die Fähigkeit zur Zurückhaltung verlangt.
Ein Löwe ist kein typisches Fluchttier. Er beobachtet, entscheidet – und greift, wenn er sich bedrängt fühlt. Gerade alte Männchen, die aus dem Rudel gedrängt wurden, verhalten sich territorial und instinktiv.
Annäherung oft auf kurze Distanz
Unterschätztes Risiko, vor allem bei unklaren Schüssen
Nachsuche mit hohem Gefahrenpotenzial, besonders in der Dämmerung
Wer einen freilebenden Löwen jagen will, muss bereit sein, auch nicht zu schießen.
Jagdethik bedeutet hier: Nicht jeder Anblick ist ein Abschuss.
Nicht jeder Ort erlaubt eine echte, faire Löwenjagd. Gefragt sind Regionen mit freilebenden Populationen, ausreichender Wilddichte und klar geregeltem Lizenzsystem.
Tansania: Große Wildschutzgebiete mit natürlichem Löwenvorkommen
Simbabwe: Professionell geführte Jagdgebiete, häufig in Kombination mit Büffel
Mosambik: Weitläufige Buschgebiete mit geringer Jagddichte
Namibia: Reglementierte Löwenjagd nur in bestimmten Regionen möglich
Ein gutes Revier erkennt man an der Nachhaltigkeit der Jagd, dem Zustand der Populationen und dem Umgang mit Trophäenqualität vs. Ethik.
Die Löwenjagd ist legal, aber streng reglementiert. Viele afrikanische Länder setzen auf Quoten, Altersgrenzen und Nachweispflichten, um den Bestand zu sichern.
Wichtige Punkte:
Ein erfahrener Berufsjäger kennt die Vorgaben und übernimmt die Organisation vor Ort – inklusive lückenloser Papierdokumentation.
Der Löwe ist kein schweres Wild – aber ein äußerst sensibles. Daher spielt Schusswirkung und nicht allein Kalibergröße die entscheidende Rolle.
| Kaliber | Bemerkung |
|---|---|
| .375 H&H Magnum | Standart für Großwild, auch für Löwe geeignet |
| .300 Win. Mag. | bei guter Schussplatzierung ausreichend |
| .416 Rem. Mag. | optional bei Kombinationsjagd mit Büffel |
| .338 Lapua | nur in Ländern erlaubt, wo unter .375 zulässig ist |
Offene Visierung oder niedrig vergrößerndes Glas (z. B. 1–4x)
Gute Lichtverhältnisse durch Rotpunkt oder Leuchtpunkt bei Dämmerung
Stabile, führige Waffe, da häufig freihändig oder vom Schießstock geschossen wird
Die Mähne, die Maske, die Ausstrahlung – eine Löwentrophäe gilt als Symbol für jagdliches Können und emotionale Reife. Entscheidend ist jedoch nicht die Größe, sondern das Alter des Tieres und die Art der Jagd.

Echte Trophäen stammen aus freier Wildbahn
Gatterjagd ist jagdlich umstritten und ethisch proplematisch
Alte, dominante Männchen mit dunkler Mähne gelten als besonders anerkannt
Ein sauber erlegter Löwe in der freien Natur ist nicht nur selten – er ist Ausdruck kontrollierter Jagd auf höchstem Niveau.
Die Löwenjagd ist keine Jagd wie jede andere. Sie ist eine stille Begegnung auf Augenhöhe – geprägt von Respekt, Disziplin und Klarheit. Nicht der Abschuss steht im Vordergrund, sondern die Fähigkeit, zu erkennen, wann es richtig ist – und wann nicht.